UI/UX Workshop auf der Spartakiade-Konferenz am 16.6.2012

Am 16. Juni 2012 findet erstmalig die Spartakiade-Konferenz in Berlin statt. Hinter dieser Konferenz, deren Name Assoziationen zu Sport-veranstaltungen wecken soll, stehen mit Daniel Fisher, Kostja Klein, Jan Fellien, Michael Willers, Mike Bild und Torsten Weber als Veranstalter bekannte Namen aus der .NET Community.

Die Konferenz

Die Spartakiade stellt eine Ergänzung zu “Übersichts”-Konferenzen wie z.B. der dotnet Cologne mit ihren 60-Minuten-Sessions und der klassischen Rollenaufteilung in Sprecher und Zuhörer dar. Ziel ist es, einige wenige Themen ausführlich zu behandeln und vor allem dabei auch die Teilnehmer aktiv werden zu lassen. Der Sportmetapher folgend werden aus Sprechern “Trainer” und aus Teilnehmern “Sportler” – und Sportler bekommen ja auch nicht vom bloßen Zuhören automatisch Muskeln… 

Der geplante Ablauf der Konferenz ist wie folgt:

  • Die “Trainer” stellen ihre Sessions in jeweils 10 Minuten kurz vor.
  • Dann finden sich “Teams”, die sich drei Stunden mit dem jeweiligen Thema beschäftigen.
  • Die Teams stellen ihre Zwischenergebnisse vor.
  • Es folgt eine weiterer Durchlauf.
  • Zum Schluss werden die Endergebnisse erneut vorgestellt.

Die Konferenz ist im Prinzip kostenlos, wie beim .NET Open Space können die Teilnehmer freiwillig entscheiden, ob sie die Veranstaltung durch eine Spende unterstützen wollen.

Die offizielle Website ist http://spartakiade.org/2012/

Die Themen

Das Kernthema der diesjährigen Konferenz heißt “Design”, geboten werden u.a. die Sessions Spieleentwicklung, HTML5, Lightswitch, MVVM, Windows 8 und Windows Phone, in denen die Teilnehmer auch selbst programmieren.

Der UI/UX Workshop

Ich freue mich dass ich das Angebot erhalten habe, ebenfalls als Trainer teilzunehmen, obwohl (oder evtl. gerade weil?) bei mir keine Zeile Code geschrieben wird.

Folgendes habe ich für meine – auch für selbsterklärete GUI-Laien geeignete – Session geplant:

  • Zum Einstieg gibt es nach einer Einführung in die menschliche Wahrnehmung einen Crash-Kurs in visuellem Design.
  • Dann geht es beim Thema “Darstellung” um eine analytische Betrachtung dessen, was überhaupt angezeigt werden soll und welche praktischen Auswirkungen das auf die konkrete Gestaltung haben kann.
  • Ganz emotional wird es, wenn es um User Experience geht. Dazu gehören auch Feinheiten wie z.B. der Ton, in dem Texte formuliert sind und der darüber entscheiden kann, ob sich Anwender ermutigt oder eingeschüchtert fühlen.
  • Mit diesen Grundlagen im Gepäck geht es dann an konkrete GUIs und komplexere Interaktionen.

Alle Punkte werden jeweils durch praktische Übungen begleitet. Beim UI Sketching nehmen die Teilnehmer Stift und Papier in die Hand – und mancher wird erstaunt sein, wie effektiv diese "analoge" Art des Arbeitens sein kann.

Die Teilnehmer sind aufgefordert, eigene GUI-Beispiele mitzubringen, die dann in gemeinsamen Diskussionen auf Stärken und Schwächen untersucht werden können. Warum funktioniert eine bestimmte Lösung? Warum hat eine GUI einen guten Ersteindruck hinterlassen (unabhängig davon, ob sie langfristig tatsächlich so praktisch ist wie gedacht)? Welche Schwachpunkte in einer GUI könnte man durch Detailverbesserungen angehen? Und an welcher Stelle sollte man über ein neues mentales Modell nachdenken?

Je nach verfügbarer Zeit und Interesse der Teilnehmer kann zum Schluss gemeinsam die GUI für eine Anwendung mit einer selbstgewählten Aufgabenstellung konzeptioniert werden.

Es wird spannend!

Vieles auf der Konferenz ist eine Premiere; für mich persönlich ist der Workshop in dieser Form auch etwas Neues. Das grundlegende Folienmaterial habe ich im Laufe der letzten Jahre zusammengetragen und bereits häufig in meinen Vorträgen in User Groups und auf Konferenzen vorgestellt.

Bei den interaktiven Teilen weiß ich hingegen nicht, was mich erwartet. Aber nach den Erfahrungen aus meiner täglichen Arbeit bei der Konzeption von GUIs freue ich mich auf viele spannende Diskussionen und interessante Lösungsansätze.

Wir sehen uns in Berlin!

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