PDC Fazit
Der letzte Tag der PDC ist vorbei. Donnerstag wurden fast nur noch Panel Discussions und Wiederholungssessions angeboten. Viele Teilnehmer schienen schon abgereist, denn die Geschwindigkeit des WLAN-Internetzugangs war meistenteils phänomenal. Nichtsdestotrotz waren einige Räume immer noch überfüllt und die Teilnehmer mussten das Geschehen von draußen auf einem Bildschirm verfolgen:
Einen Teil der Attraktivität der Diskussion machten auch einige illustre Experten aus. Hier ist z.B. Anders Heijlsberg inmitten einer Runde von Experten für verschiedene .NET Sprachen zu sehen:
Microsoft wollte sich in den Diskussionen "zum Anfassen" präsentieren und die Teilnehmer sollten Gelegenheit haben, ihnen auf den Nägeln brennende Fragen ohne Scheu direkt den Verantwortlichen zu stellen. Die gaben sich z.T. ganz locker (hier das Vorstellungsbilder der Runde um Anders)
So war die Gelegenheit schon recht einmalig, mit dem Entwickler des CLR Garbage Collectors oder dem Kopf hinter C# zu sprechen. Leider war es nicht in allen Diskussionen gleich einfach, den Fragen und Antworten zu folgen. Nuscheln bei Fragern aus dem Publikum und Antworten von Panelisten plus eine sehr statische Atmosphäre auf der Bühne machten das Zuhören z.T. sehr anstrengend.
Alternativ bot sich aber an, Hand an die neuen Technologien im hands-on Lab zu legen. Die 650 PC dort waren heute auch nur recht spärlich besetzt, so dass es nicht schwer war, ein wenig mit Avalon & Co zu spielen.
Leider ist der Stoff gigantisch und die Doku gewohnt dünn. Allzu tief bin ich daher nicht hinabgestiegen - habe mich auf der anderen Seite aber auch nicht auf die Tutorien eingelassen, die mir immer zu sehr geführt und kleinschrittig sind. Trotzdem war es interessant, einmal selbst XAML zu schreiben und in den WinFX Namespaces zu schnüffeln. Quasi jede Eigenschaft von Controls deklarativ animieren zu können ist einfach cool :-) Vorerst werde ich aber wohl nicht viel Zeit mit Whidbey verbringen. Ich würde es auch nur auf einem neuen Rechner installieren, weil mein Laptop schon übervoll ist. Dazu kommt eben die doch recht dünne Doku (vor allem zu WinFX), die das Selbststudium sehr mühsam macht. Angesichts vieler Projekte in meiner Pipeline werde ich mich also etwas von der bleeding edge Technologie fernhalten - aber ohne sie aus den Augen zu verlieren.
Mein persönliches Fazit der PDC:
I´ve seen the future! Sehr spannende Technologien wurden vorgestellt, die aber 2-3 Jahren in die Zukunft reichen. Da heißt es, nicht den Kopf verlieren, sondern einen Schritt nach dem anderen tun. (Oder um mit den Worten von RD Kollege Christian Weyer zu sprechen: Wir müssen jetzt erstmal schauen, in welchen Bereichen feature fucking betrieben wurde und wo es um solide nützliche Neuerungen geht.) So werde ich erstmal ADO.NET 2.0 und Yukon und ObjectSpaces anschauen, sobald ich Zeit und Platz finde für die Betas, die es auf der PDC gab. Alles andere auch aufregende muss warten.
Für die Vorträge hat es sich kaum gelohnt, um die halbe Welt zu fliegen. Nicht wegen der Inhalte, sondern weil es genauso effektiv, nein effektiver wäre, sie auf Video anzuschauen (wie es viele, die nicht mehr in die übervollen Räume gepasst haben, ja auch tun mussten). Für die persönlichen Kontakte war es natürlich schon nett, dort gewesen zu sein. Immerhin waren wohl mehr deutsche Entwickler und Community Member und Microsofties auf der PDC im fernen LA anwesend, als auf einem Event in Deutschland. Aber ist es wirklich effektiv, für diese Kontakte 5 Tage so weit zu reisen? Hm... ich denke, das müsste auch mit weniger Aufwand gehen. Also, eine Herausforderung an die Veranstalter in Europa und Deutschland.