Making of dotnet.tv Folge 4 - Drehtagebuch Tag 5

Der heutige Tag war recht unspektakulär. Wir haben nur geschnitten. Allerdings mal wieder an einem anderen Ort: im Café Puck. Denn das Café Puck ist einer der kostenlosen Münchener Hotspots! Dort in der Öffentlichkeit zu arbeiten, gutes Essen zu genießen und nicht den Kontakt zum Rest der Welt zu verlieren, war schon sehr bequem.

Auch wenn wir von 9:30h bis 20:30h dort gearbeitet und nicht fertig geworden sind, ist es doch gut voran gegangen. Die Vorarbeit von gestern hat sich ausgezahlt. An anderen Stellen jedoch, mussten wir einigen Aufwand treiben, weil wir Neues ausprobieren wollten: Bilder mit Text aus dem Off unterlegen, Zeitraffer, annimierte Überblendungen sind für uns, die wir mit dem Profiprogramm Final Cut Pro erst anfangen, eben noch neu. Aber mit einem guten Buch ("Final Cut Pro 3", Andreas Zerr, Galileo 2002) haben wir dann doch alles hinbekommen. Noch nicht perfekt, aber vorzeigbar.

Neben "Spezialeffekten" haben aber auch Dialoge Aufwand gekostet und allgemein Passagen, für die es kein genaues Drehbuch gibt/geben kann. Denn dann muss viel Material gesichtet und bewertet, dann müssen Ausschnitte testweise zusammengesetzt werden, um die Wirkung zu beurteilen. Der Teufel steckt eben im Detail. Was so einfach im Drehbuch aussieht ist dann beim Schnitt oder Dreh oft am schwersten.

Trotz allgemeiner Zufriedenheit mit dem heutigen Tag hat uns eines allerdings doch eine Träne ins Auge getrieben: In der Aufregung um den unerwartet leeren zweiten Akku hatten wir vergessen, den Ton für eine Textpassage aus dem Off aufzunehmen. Obwohl zum Glück nur Ton fehlte und der auch nur 20 Sekunden ausmacht, haben wir uns geärgert. Denn gerade "künstlichen" Ton - aufgenommen im "Studio" - für Bildschirmszenen wollten wir vermeiden, indem wir auch Textpassagen aus dem Off an den Drehorten der Szenen aufnehmen, die um die Bildschirmpassagen herum liegen.

Für den fehlenden Text haben wir uns dann allerdings dafür entschieden, ihn nachträglich nicht am Drehort aufzunehmen, sondern an einem stillen Ort (im wahrsten Sinne des Wortes ;-) im Café Puck. Das klingt dann zwar nicht 100% "original", aber wahrscheinlich gut genug. Aufwand und Nutzen mussten halt abgewogen werden.

Unsere Lehre für das nächste Mal: noch minutiöser im Drehplan abhaken, was gedreht wurde. Ich werde noch etwas am Dokumentenlayout dafür basteln müssen. Sobald ich meine neue MSDN Subscription habe, werde ich mir deshalb eine Registriernummer für Office 2003 besorgen und ein XML Schema basteln, mit dem ich in Word 2003 Drehbücher strukturiert schreiben - und anschließend mit XSLT in unterschiedliche Darstellungen transformieren kann (Drehplan, Requisitenplan, Drehbuch).

Aber bis dahin ist noch ein wenig Zeit. Erstmal müssen wir in der nächsten Woche diese Folge fertigstellen.

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