Making of dotnet.tv Folge 4 - Drehtagebuch Tag 2

Heute war der erste offizielle, voll geplante Drehtag für die dotnet.tv Folge 4. Alles sah auf dem Papier so schön aus. Und gestern hatten wir auch brav eine Drehplanbesprechung.

Aber dann heute... was einiges nach einem starken Start - so ca. die ersten 30min - wie verhext.

Da war z.B. das Wetter:

Kaum forderte dotnet.tv mal wieder einen ricthigen Außendreh, war es kalt und windig und öfter am schneien :-(

Dazu kam dann die Technik: In der letzten Folge hatten wir uns Funkmikros ausgeliehen, um sie einmal zu testen, und haben inzwischen in eigene investiert. Eine schöne Technik mit vielen Teilen zum Spielen - Sender, Empfänger, Kabel, Mischer -, die dazu angetan ist, Männerherzen höher schlagen zu lassen. Letztlich aber ist sie dann doch auch ein wenig eine Last mit dem vielen "Geschlocker". Am Ende haben wir uns daher gegen den Einsatz des Mischers (und Filters) in Szenen mit nur einem Mikro entschieden, um mobiler zu sein.

Aber damit nicht genug: Am Nachmittag mussten wir den ersten Akku auswechseln. Kein Problem, denn wir haben natürlich immer einen zweiten dabei. Der war auch über Nacht eigentlich aufgeladen. Aber nur eigentlich, denn im Einsatz gab er nach kaum 20min den Geist auf :-(

An einer Location, bei der wir eine Drehgenehmigung brauchten, die wir also nicht zu lange mit unserer Anwesenheit beglücken wollten, versagte uns also die Technik. Ohje. Was tun? Akku aufladen? Würde lange dauern, länger, als einen Ersatz aus Batterien zu basteln, meinte Sebastian. Also sind wir mal schnell zum Fröschl gegangen und haben eine Bastelstunde eingelegt:

Das war dann aber leichter gesagt als getan. Aus 15 geplanten Minuten wurden eher 45. Und dann, als endlich alle Kontakte hergestellt waren, die Kamera ansprang - zeigte sie uns, dass sie erkannte, nicht mit einem Lithium-Ionen-Akku betrieben zu werden und stellte ihren Dienst aus Selbstschutzgründen ein :-( Also musste wir doch noch eine zusätzliche Stunde Pause einlegen.

Aber nicht nur die Technik spielte uns einen Streich, auch meine Aufmerksamkeit. Denn in dem Trubel um den schwächelnden Akku hatte ich mein Drehplan-Notizbuch am Drehort liegen gelassen. Würde ich es dort wiederfinden? Zum Glück hatte es jemand bei einem Servicestand abgegeben. Puh...

Trotz aller Unbilden hilt der Abend dann aber noch Spannendes und Positiv für uns bereit. Ein paar Szenen hatten wir auf morgen verlegt, es standen daher nur noch Aufnahmen von Menschenschlangen auf dem Programm. Aber woher nehmen? Die Innenstadt war plötzlich wie leergefegt. Bei Hugendubel keine Schlagen. Beim Bahnhof nicht. Bei McDonalds wollte man uns nicht drehen lassen. Beim Mathäser-Kino schien auch bald der Sicherheitsdienst hinter uns her... So kamen wir auf die Post! Mit versteckter Kamera haben wir dann da - immer wieder unterbrochen durch Passanten im Bild und mistrauische Postangestellte - quasi "undercover" einige Szenen doch noch aufgenommen. Nicht schön, aber abenteuerlich:

Auf dem Rückweg überkam uns dann aber doch noch einmal der Mut und wir wollten ins Mathäser, um noch einen schnellen Überblick über die dortigen Schlangen drehen. Aber diesmal "mit Ansagen". Also bin ich zum Sicherheitspersonal und habe gefragt, wer für Drehgenehmigungen zuständig sei. Und ein freundlicher Herr Derse hat uns dann erlaubt, im Foyer des Kinos zu drehen. Wow! Das war sehr schön, denn jetzt konnten wir unser Equipment offen zum Einsatz bringen und Sebastian war voll in seinem Element:

Mit der Kamera am Stock haben wir hoffentlich ein paar hübsche Perspektiven eingefangen.

PS: Angesichts dessen, dass die Softwareentwicklung immer noch von Männern dominiert wird, haben wir in dieser Folge einmal keine Mühen uns Kosten gescheut, um nicht nur selbst während der Dreharbeiten an Technik Freude zu haben (s.o.), sondern auch den vielen männlichen Zuschauern etwas über harte Technologie hinaus zu bieten:

Das Feedback wird hoffentlich zeigen, ob diese Investition sich positiv auf Motivation und Konzentration der Zuschauer auswirkt oder eher für Ablenkung sorgt.

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